Häusliche Pflege in Zeiten der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens. Trotz erster Erfolge bei der Suche nach einem Impfstoff werden uns die Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen noch mehrere Monate verfolgen. Das trifft nicht nur auch sondern sogar insbesondere auf die häusliche Pflege durch polnische 24-Stunden-Pflegekräfte zu. Hier spielen mehrere kritische Punkte zusammen: Die Ein- und Ausreise der osteuropäischen Pflegekräfte aus ggf. sogar Risikogebieten und der zwangsläufig enge Kontakt mit den Patienten die allesamt zur Risikogruppe zählen.
Für Betreuungskräfte die bereits vor Ort beim Patienten im Einsatz sind ändert sich nichts. Die üblichen Hygieneregeln sind einzuhalten und der Kontakt zu Dritten sollte möglichst eingeschränkt werden. Rechtlich gesehen sind die Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes einzuhalten.
Im Regelfall sieht es aber so aus, dass sich die 24-Stunden-Pflege im sogenannten Tandem mit einer oder mehreren anderen polnischen Pflegekräften abwechselt. Hierbei kann es coronabedingt zu einer Versorgungslücke kommen. Und zwar dann, wenn die pausierende Pflegekraft nicht einreisen kann oder gar aufgrund einer drohenden 14-tägiger Quarantäne nicht will. Wird kein kurzfristiger Ersatz gefunden dann müssen sie für die nicht erbrachte Leistung auch nichts zahlen. Mittelfristig besteht bei einer solchen Situation auch ein Kündigungsrecht.
Da den Dienstleister daran kein Verschulden hat ist es nicht möglich weitere Mehrkosten einzufordern.
Generell kann man sagen, die Corona-Pandemie verschärft das Problem geeignete Betreuungskräfte für die häsuliche 24-Stunden-Pflege zu finden. Die Angst von einer Quarantäne bei Ein- und Ausreise, sowie der schwierigere Transport halten derzeit einige polnische Pflegekräfte davon ab in Deutschland zu arbeiten. Dadurch kam es auch bereits zu den ersten Preiserhöhungen. Begründet durch erheblichen Mehraufwand aber auch durch eine gestiegene Honorare.
Trotz all dessen hat während der Corona-Pandemie die häusliche 24-Stunden-Pflege auch einen großen Vorteil. Die zu betreuende Person kommt lediglich alle paar Wochen mit einer neuen Person in Kontakt und das im heimischen Umfeld. Das Risiko einer Ansteckung ist um ein vielfaches geringer als Beispielsweise im Pflegeheim wo alle acht Stunden alle Pfleger die Schicht wechseln und die Menge der Kontaktpersonen deutlich größer ist. Somit ist die 24-Stunden-Pflege wohl der sicherste Weg durch diese Krise.
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