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Steigende Kosten in der Pflege befürchtet

Nach Angaben der AOK werden vermutlich fast vier Fünftel der deutschen Pflegeheime ihre Mitarbeiter ab September nach Tarif oder auf vergleichbarer Basis bezahlen.

Greifen andere Kostensenkungsmaßnahmen nicht, steigen die Kosten für Pflegeheime vermutlich deutlich. Nutzen Angehörige dann verstärkt die Alternative zum Pflegeheim, die 24-Stunden-Pflege durch polnische Pflegekräfte?

Der Krankenkasse hatten zum 30. April rund 22 Prozent der Pflegeheime den Pflegekassen noch nicht mitgeteilt, wie sie in Zukunft zahlen wollen. Von denjenigen, die eine Rückmeldung gegeben und noch nicht nach Tarif gezahlt hatten, wollte dies nur ein Drittel in Zukunft tun. Die anderen zwei Drittel wollten die Löhne ihrer Beschäftigten an den regionalen Tariflöhnen orientieren. Dabei handelt es sich um die durchschnittlichen tariflichen Stundenlöhne von Vollzeitbeschäftigten für verschiedene Arbeitnehmergruppen.

Ab dem 1. September 2022 müssen Pflegeanbieter laut GVWG Tariflöhne zahlen oder die Bezahlung ihrer Mitarbeiter an den einschlägigen Tarifverträgen oder dem kirchlichen Arbeitsrecht ausrichten. Ansonsten können sie ihre Leistungen nicht mehr mit der Pflegeversicherung abrechnen.

Die AOK warnte vor steigenden Kosten durch die gesetzliche Vorgabe. Höhere Löhne führen zu höheren Kosten, sagte AOK-Direktorin Carola Reimann: "Es besteht die Gefahr, dass sie in Form von höheren Zuzahlungen an die Pflegebedürftigen weitergegeben werden."

Möglicherweise entspannt sich die Situation dafür bei der Alternative zum Pflegeheim, der 24-Stunden-Pflege durch ukrainische Pflegerinnen die hierfür engagiert werden können.